Über den Wolken | Mein Leben zwischen Himmel und Erde
Erschienen im 2022, 1. Auflage im Lokwort Verlag
240 Seiten, plus 32 Seiten Bildteil, farbige Illustrationen
Masse (H/ B/ T): 212mm x 135mm x 25mm
Gewicht: 418 g
gebunden, Hardcover
ISBN Hardcover: 978-3-03763-139-3
Deutsch
Vorwort der Ski-Olympiasiegerin und Pilotin Dominique Gisin
«Wie bei jeder anderen Airline gabe es auch bei der Crossair hervorragende und weniger gute Piloten, sanfte und grobe Naturen, Witzbolde, Übervorsichtige, Machos und Frauenhelden und solche, die sich überschätzten (auf diese musste man ein besonderes Auge haben). Auch das Sich-riechen-Können spielt im Cockpit eine wichtige Rolle. Knoblauchgeruch, Zigarettenrauch (bei einigen Airlines durfte im Cockpit damals noch geraucht werden, bei der Crossair nicht) und andere Körperausdünstungen sind manchmal nur sehr schwer zu erstragen. Auch mir machte es mit dem einen Captain viel, mit dem anderen gar keinen Spass.»
Regula Eichenberger, ‘Über den Wolken’
Rezensionen:
> Basler Woche / Zuger Rundschau / Entlebucher Woche, 31.10.2022 ‘«Fast die ganze Welt zu sehen, war ein Geschenk!»’
> Interview mit Regula Eichenberger, 20.11.2022 ‘«Ich besass leider nie ein eigenes Flugzeug»’, blueNews, Bruno Bötschi
> Bericht zum Thema ‘Pilotinnen_Der lange Weg der Frauen ins Cockpit’
Zum Hören, SRF Podcast, 28.11.2022
Autorin: Regula Eichenberger
Regula Eichenberger, geb. 1955, absolvierte, bevor sie Berufspilotin wurde, das Lehrerseminar.
Als sie ein Vikariat im Bündnerland nicht antreten konnte, weil sie »nur« über das Zürcher Lehrerdiplom verfügte, begann sie, sich auf dem Flugplatz Buttwil zur Berufspilotin ausbilden zu lassen.
Zugang zur Aviatik bekam sie durch ihren Vater Werner Eichenberger, der als Fluglehrer davon überzeugt war, dass es falsch ist, Frauen das Cockpit zu verwehren.
Ihr Vater (25.06.1927-26.09.2020) war die Fliegerlegende Werner Eichenberger, der in Zürich-Altstetten aufgewachsen war und sich ein paar Kilometer limmatabwärts mit dem Flugvirus auf dem Flugplatz Spreitenbach infizierte.
Er hat nicht nur die gleichnamige Flugschule ins Leben gerufen, sondern auch vor 50 Jahren zusammen mit seinem Bruder Rudolf den Flugplatz Buttwil gegründet.
In Bad Ragaz gründete er zusammen mit seinem Bruder die Flugschule Eichenberger. Sein Heimflugplatz jedoch blieb Spreitenbach.
Als Vater mit aviatischem Herzblut führte Werner Eichenberger unweigerlich auch seine beiden Töchter in die Fliegerei ein.
Bis zu ihrer Pensionierung absolvierte Regula Eichenberger fünfzig unfallfreie Jahre, davon dreiunddreissig als Linienpilotin, mehrheitlich auf Boeing-Flugzeugen.
In ihrem Logbuch finden sich 22'830 Flugstunden und 19'444 Starts und Landungen.
Regula Eichenberger lebt in Eglisau.
Die Autobiografie der ersten Schweizer Linienpilotin
Regula Eichenberger wollte fliegen. Unbedingt. Immer schon. Schon als junges Mädchen lag ihr das Fliegen im Blut. Und als ihre zwei Jahre ältere Schwester den Privatpilotenschein machte, lernte sie einfach mit. So bestand sie – ohne je einen Kurs besucht zu haben – mit noch nicht einmal siebzehn Jahren die Theorieprüfung. Acht Jahre später begann die Tochter eines Fluglehrers dann, anderen beizubringen, wie man in die Luft geht und dort auch bleibt.
Im Jahr 1983 bewies Moritz Suter, der Gründer der Crossair, sein Marketingtalent und setzte Regula Eichenberger als erste Schweizer Linienpilotin ein.
Als erste Linienpilotin der Schweiz arbeitete sie zuerst für die Crossair, dann für die TEA, für die sie unter anderem auch in Australien, Vietnam und Afrika stationiert war. Danach folgte die Swissair-Tochter Balair und nach dem Grounding des Flug-Nationalstolzes Swissair, die Belair.
Ihren ersten Flug startete sie – als Copilotin – in Bern-Belp mit dem Ziel Lugano-Agno. Das Medieninteresse war weit über die Landesgrenzen hinaus riesig. So mühelos ihr der Start beim Abflug gelang, so holprig war der Einstieg in die Branche und öffnete so Frauen die Tür in eine bislang männerdominierte Welt.
In ihrer Autobiografie «Über den Wolken - Mein Leben zwischen Himmel und Erde» schreibt Eichenberger von Halbgöttern in Uniform, von kalten Füssen im Cockpit und davon, dass man sich in ein Flugzeug verlieben kann.
Sie erzählt von wunderbarer, manchmal aber auch harziger Teamarbeit und von Situationen, die so brenzlig werden können, dass es Nerven aus Stahl braucht.
Darin erzählt sie nicht nur von ihrer aussergewöhnlichen Karriere, sondern gibt auch Einblicke in private, teils sehr schmerzhafte Momente ihres Lebens. Wie sie – bereits pensioniert – ein schweres Ereignis getroffen und in eine Abwärtsspirale gezogen hat: So offenbart sie den wohl bisher grössten Schicksalsschlag, den Verlust ihres Ehemannes.
Ohne die in der Fliegerei erlernten und verinnerlichten Notfallstrategien hätte sie schwerlich herausgefunden.
Obwohl ihr Weg alles andere als einfach war, würde ihn Regula Eichenberger wieder beschreiten.
Sie sei fasziniert vom Fliegen. Daran werde sich nichts ändern.
Dieses Buch ist weit mehr als ein Buch für Aviatik begeisterte. Es ist die Lebensgeschichte einer starken Frau, die vielen anderen Frauen Türen geöffnet hat. Als Aushängeschild zu fungieren, hat Regula Eichenberger jedoch wenig behagt, was sie uns noch sympathischer macht.